Heute war der mehrfache Kickboxweltmeister Dominik Haselbeck zu Gast an der Mittelschule Ittling. Dabei ging es jedoch weniger um das Kickboxen an sich, sondern vielmehr um die Parallelen zwischen Sport, Schule und Beruf. In seiner Funktion als Motivationscoach und Mentaltrainer gab er den Schülern wertvolle Tipps für ihren Lebensweg.

Auf den ersten Blick mag eine Verbindung von Schule und Kickboxen nicht naheliegen, aber nachdem Dominik Haselbeck, unterstützt von einem Werbefilm zu seiner Person, von seiner Karriere als Kickboxer erzählte, war den Schülern der 8a und der 8b schnell klar, dass Erfolg, egal ob im Sport oder im Leben, von weit mehr abhängt, als dem bloßen Boxen und Kicken.

Wie im Sport kommt es nämlich in vielen anderen Bereichen des Lebens auf Disziplin, Durchhaltevermögen, Mut, Leistungsbereitschaft, den Umgang mit Rückschlägen und Teamfähigkeit an. Insbesondere den letzten Aspekt hatte der Mentaltrainer dabei im Fokus. Gewinnen könne man nur im Team, war eine seiner Kernaussagen.

Beginnend mit einem Sitzkreis sollten sich zunächst alle Schüler vorstellen. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass eine erfolgreiche und interessante Vorstellung der eigenen Person mehr ist, als das bloße Vorsprechen. So korrigierte Haselbeck mehrmals die Köperhaltung, die Lautstärke, die Blickrichtung und die Grundeinstellung der Schüler. Bereits hier zog er erste Parallelen zu Arbeitswelt, insbesondere zum Vorstellungsgespräch. „Wer auf sich aufmerksam machen will, muss Interesse zeigen und sich gut präsentieren, das funktioniert nicht, wenn man schüchtern in den Boden flüstert“, so Haselbeck.  

Als nächstes erarbeiteten die Schüler in Gruppen, was zum erfolgreich sein nötig ist. Dabei sollten die Schüler mindestens zehn Schlagworte finden. Schnell füllte sich die Tafel mit Stichpunkten, wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Fleiß, Durchhaltevermögen, Entschlossenheit Motivation und Zielorientiertheit. Bei genauerem Nachfragen, wer denn nun mehr als zehn Schlagworte gefunden habe, verstummten die Schüler. „Also wer von euch ist nun besonders ehrgeizig und motiviert“?, fragte Haselbeck. Die Erkenntnis für die Schüler war hier beeindruckend zu beobachten. „Wer immer nur die Mindestanforderungen erfüllt, wird wohl kaum wirklich erfolgreich werden“, beteuerte Haselbeck. Auch hier zog der Ausnahmesportler Parallelen zwischen Sport, Schule und Berufswelt. „Mit dieser Einstellung wäre ich niemals 18-facher Weltmeister aller Verbände in mehreren Gewichtsklassen geworden.“

In einer weiteren Gruppenarbeitsphase wolle Haselbeck wissen, wie die Schüler mit Konflikten in ihrer Freizeit umgehen. Ausgegend von einem Szenario, in das sich die Schüler gut hineinversetzen konnten, erarbeiteten sie im Team Lösungsansätze für die friedvolle Lösung der Konfliktsituation. Zum Teil völlig überrascht reagierten die Schüler, als sie erkannten, dass ein Mann, der im Kampfsport alles erreicht hat, mit Konflikten völlig anders umgeht, als sie es erwartet hätten. Denn Haselbeck tritt energisch und aufgrund seiner bodenständigen Art auch überzeugend für gewaltfreie Lösungen und Deeskalation ein. Gewalt sei niemals die Antwort auf Konflikte. Bevor ich mit Gewalt reagiere, gehe ich lieber nach Hause, meinte der Kampfsportler. Sichtlich beeindruckt von diesem sportlichen Vorbild diskutierten die Schüler daraufhin mit dem Weltmeister und durften dabei auch private Fragen stellen.

Gegen Ende seines Coachings durften alle Schüler hochmotiviert noch ein kleines Kickboxtraining mit dem Weltmeister absolvieren, bei dem auch die Lehrkräfte begeistert und mit vollem Einsatz teilnahm.

Zum Abschluss gab es noch ein Fotoshooting mit Dominik Haselbeck und jede Menge Autogramme.

Eine gewinnbringende Veranstaltung mit vielen „Aha“- Effekten für Schüler und Lehrer gleichermaßen.